So war die Kerb '22 | Aktuelle Nachrichten und Informationen

So war die Kerb '22

Am Ende des Textes gibt es auch noch ein paar Fotos.

Nach zweijähriger Coronapause wurde am vierten Sonntag im September wieder die Gaaschemer Kerb gefeiert. Der Programmablauf war im Prinzip wie vor der pandemiebedingten Pause und die Stimmung war durchweg gut. Das Wetter dagegen eher nicht. Trotzdem ist man mit einem blauen Auge davongekommen. Umzug und Kerweredd konnten weitgehend niederschlagsfrei stattfinden (einige Tropfen fielen während des Umzugs), im Gegensatz zu anderen Orten (Kriegsfeld, Dreisen), die ebenfalls an diesem Wochenende ihre Kerb feierten. Anzumerken ist leider, dass die Besucherzahl hinter denen der letzten Jahre lag. An allen Veranstaltungstagen war noch „Luft nach oben“. Nach ersten Einschätzungen alt gedienter Kerweborsch nach der Abholung des Leergutes, lag der Getränkeabsatz weit unter den Vorjahren.

Am Freitag starteten die Kerwetage traditionell bei der Spielvereinigung mit einem Schlachtfest. Mit der umfangreichen Speisekarte hatten die Fußballer für fast jeden etwas zu bieten. Auch hier wären sicher noch ein paar mehr Besucher satt geworden. Im Laufe des Abends sorgte Björn Wilding mit seiner Gitarre für Stimmung. In der Nacht zum Samstag wurde die Kerb, in Form einer Weinflasche, ausgegraben und mit freudigen „Die Kerb sie lewe hoch“-Rufen begrüßt. Die AH-Fußballer verloren ihre Kerwespiel gegen den TuS Stetten mit 1:3.

Nachdem die beiden aktiven Fußballmannschaften am Samstag ihre Kerwespiele mit 4:0 und 2:0 gewonnen hatten startete abends die Ü30-Party in der Mehrzweckhalle und bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert. Nach dem Mittagessen am Sonntag in den Gaststätten „Zum Alten Weinkeller“ und „Zum alde Jockel“ startete, mit etwas Verspätung, der Umzug, der von zwei Musikkapellen begleitet und wie immer von den Kerwe-Insignien Kranz, Bickel und Schibb angeführt wurde. Im Zug war auch wieder die „Gaaschemer Oierkönigin“, in diesem Jahr Angie I. aus dem Hause Schreider, vertreten und trotzte in ihrem schulterfreien Kleid den kühlen Temperaturen. Denen wirkten die Kerwejugend aus Stetten und die „Dirty Devils“ aus Ilbesheim, sowie die aktiven Fußballer der Spielvereinigung auf ihren Motivwagen mit heißen Rhythmen entgegen. Die Laientheatergruppe Schaukelstuhl versprach, dass sich 2023 der Vorhang auf der Bühne wieder öffnet und führte dies auch vor. Die Kerwegemeinschaft wies auf den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses hin, „ald Schul – nei ald Schul“, und versorgte die Umzugsgäste mit einer rollenden Bar, die von einer Gruppe lustiger Tiere gezogen wurde. Schön anzusehen war auch eine Gruppe mit Märchenfiguren, die sich fühlten „wie im Märchen, endlich werre Kerb“. Der Pferdehof Steuerwald machte Werbung für sein Musical „Mary Poppins“, dass im November aufgeführt wird und die Rittersheim Kerweborsch für ihr Bobbycarrennen an ihrer Kerwe. Ganz sicher einer der Höhepunkte des Umzugs waren die Gauersheimer Gutbrod-Freunde, die mit fünfzehn ihrer Minitraktoren am Start waren, dazu diverse Anhänger und eine Minidampflok mit zwei Waggons. Bei der Jugendfeuerwehr gibt es eine Gemeinschaftswehr mit Ilbesheim und Stetten, wie auch bei den Jugendfußballern, bei denen auch noch Rüssingen dabei ist. Beide Gruppen zeigten sich ebenfalls beim Umzug. Dass Fußballfans durchaus auch befreundet sein können, zeigten die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern und des VfL Bochum. Eine Gruppe Sonnenblumen behauptete zudem „Mer sin net professionell awer gut“.

Bei der anschließenden Kerweredd bekamen wieder einige Gaaschemer ihr Fett ab, trugen es aber offensichtlich mit Humor und ließen die Kerb hochleben. Den Nachmittagskaffe konnte man beim Feuerwehrförderverein im DGH genießen, bevor es abends im Zelt bei der Kerwegemeinschaft wieder rund ging. „New Shoes“ spielten erstmals in Gauersheim und konnten mit ihrer Musikauswahl überzeugen.

Bei dem sehr unsteten Wetter blieb die Außenplätze auf der Brückenstraße am Montag nahezu leer und die Veranstalter hatten Mühe einige Mannschaften für den „Schobbelauf“ zu motivieren. Letztlich waren dann doch elf Teams am Start und die bejubelten Sieger konnten sich über Getränkegutscheine freuen. Pünktlich zum Beginn der Abendveranstaltung bei der, wie seit vielen Jahren „Micky S.“ für ausgezeichnete Stimmung sorgte, fing es an zu regnen. Die, die einen Platz im Zelt gefunden hatten, feierten ausgelassen. Aber, vielleicht auf Grund der kühlen Temperaturen, leerten sich die Plätze doch früher als man das in Vergangenheit gewohnt war. Am Dienstag klangen die Kerwefeierlichkeiten dann gediegen aus. Abends wurde die Kerweredd noch einmal vorgelesen, bevor die Kerb wieder vergraben wurde.