Dorfgemeinschaftshaus wird für 1,4 Millionen saniert.
GAUERSHEIM. Das Dorfgemeinschaftshaus erhält im Zuge der geplanten Sanierung eine Photovoltaikanlage und eine Wärmepumpe. Noch vor Weihnachten sollen alle Gewerke ausgeschrieben werden. Im Frühjahr soll Baubeginn sein.
Als letztes Gewerk der umfangreichen Sanierungsarbeiten entschied sich der Gemeinderat einstimmig für eine regenerative Energie für die Beheizung und die Stromversorgung des Gebäudes. Nach der Planung des Fachingenieurbüros Bawel&Angermayer, Stetten, soll die energetische Sanierung rund 63.500 Euro kosten. Für die Photovoltaikanlage, die der reinen Stromversorgung dienen soll, sind rund 31.000 Euro veranschlagt. Die Anlage soll jährlich 3600 Kilogramm CO2 einsparen und nach der Ertragsberechnung 7700 Kilowatt Strom erzeugen. Für den Eigenverbrauch sind 3200 Kilowatt berechnet. Etwa die gleiche Menge soll ins Netz eingespeist werden.
Die Beheizung des Gebäudes soll mit einer Hybrid-Gas-Wärmepumpe erfolgen. Kostenpunkt rund 32.000 Euro. Das Fachingenieurbüro kalkuliert mit jährlichen Einsparungen von rund 1400 Euro. Die Amortisationsdauer für beide Anlagen beträgt 15 bis 17 Jahre.
Längere Anlaufphase
Dass die Umbaumaßnahme erst mehr als drei Jahre nach der Planung in die Ausschreibungsphase geht, hat mehrere Gründe: Das Haus, das nach Auskunft von Ortsbürgermeister Reiner Schlesser aus dem Jahr 1819 stammt und früher eine Dorfschule und eine Lehrerwohnung beherbergte, steht unter Denkmalschutz. Da seien, wie beim Brandschutz, einige Hürden zu nehmen gewesen. Langwierig sei außerdem auch noch das Zuschussverfahren gewesen.
Die Gebäudesanierung mit energiesparenden Maßnahmen ist mit 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Da das Haus denkmalgeschützt ist, könne nur eine Innendämmung vorgenommen werden, erklärt Müller. Das Erdgeschoss soll Sprossenfenster und neue Fensterläden erhalten. Wesentlich sei die Umgestaltung der Toilettenbereiche im Erd- und Obergeschoss. Vom benachbarten Kirchengrundstück, das auf dem Niveau des Obergeschosses liegt, soll eine Rampe mit einem Gitterrost einen direkten, barrierefreien Zugang ins Bürgerhaus zum Toilettenbereich ermöglichen.
Dachgeschoss ist entkernt
Aus brandschutztechnischen Gründen soll das Dachgeschoss, bis Ende 2017 als Wohnung vermietet, ungenutzt bleiben. In Eigenleistung sei es bereits entkernt worden, erzählt Schlesser. Das marode Nebengebäude, das hinten im Hof unterhalb des Kirchengrundstückes steht, soll abgerissen und neu errichtet werden. Es soll als Abstellraum für Tische und Bänke genutzt und einen Ausschankbereich für Veranstaltungen erhalten. Die 1,4 Millionen teure Investitionsmaßnahme werde mit 529.000 Euro aus dem I-Stock sowie mit knapp 21000 Euro aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Förderung) bezuschusst, sagt Müller, der wünscht, dass das Gebäude nach der Sanierung optimal ausgenutzt wird. (November 2021)